Theaterprojekt Diversity (2014)

Theaterprojekt Diversity (2014)

Am 22. Juni 2014 war es endlich so weit: Der Tag der Aufführung war gekommen! Eine Gruppe Jugendlicher aus unterschiedlichsten Herkunftsländern im Alter von 12 bis 15 Jahren konnte zeigen, was in ihnen steckt. Eltern, Verwandte, Lehrer*innen, Freund*innen und Sozialarbeiter*innen waren geladen, um die spannende Reise von Rasmus und dem Landstreicher Oskar mitzuerleben. Dafür bearbeitete Irfan Kars das Theaterstück von Astrid Lindgren.

“Was ist denn das? Sieh dir das an! Hier steht was von zwei Räubern, die im Bergwerk von Feuerbach einen Haufen Geld geklaut haben. Zwei maskierte Männer”, steht da. Die sind in das Werksbüro eingedrungen und liest “erzwangen mit Waffeln in der Hand”… mit Waffeln – wie haben sie das denn gemacht? … Ach so, “mit Waffen in der Hand”. Die sind mit einer Pistole in der Hand reingegangen, verstehst du, und haben geschrien: “Her mit dem Geld, sonst knallt’s, peng, peng!”
Aus “Rasmus und der Landstreicher”  Ein Theaterstück von Astrid Lindgren in der Bearbeitung von Irfan Kars

Im Mittelpunkt steht das Waisenkind Rasmus, das sich auf die Suche nach einer Heimat und einer Familie macht. Bei seiner Flucht aus dem Waisenhaus begegnet er dem Landstreicher Oskar, welchem er sich anschließt. Gemeinsam schlittern sie in ein waghalsiges Abenteuer, bei dem sie zwei Verbrechern dicht auf der Spur sind und diesen gefährlich nahe kommen.

Theaterprojekt Diversity

Die Zuschauer waren begeistert von dem Stück und dem Talent der Jugendlichen, die in ganz unterschiedliche Rollen schlüpften. Doch vor der erfolgreichen Aufführung lag ein langer, steiler Weg. Immer wieder gab es Konflikte zwischen den Jugendlichen, die alle in unterschiedlicher Form vom Jugendamt betreut werden. Daher waren die Themen Familie und die Suche nach Freundschaft genau richtig. Viele konnten ihre eigenen Erfahrungen aus Pflegefamilien, dem Heim oder bei der ambulanten Betreuung einbringen. So konnte nicht nur das Selbstbewusstsein gestärkt werden, sondern auch Konfliktsituationen angesprochen und pädagogisch begleitet werden. Dies war nicht immer einfach, aber trotzdem zeigte die phantastische Aufführung und die Rückmeldung der Sozialarbeiter*innen, Lehrer*innen und Betreuer*innen, dass sich die teils nervenaufreibende Arbeit voll und ganz gelohnt hat.


Dieses Projekt entstand in Kooperation mit dem Jugendamt Stuttgart. Vielen Dank für diese Zusammenarbeit!