Das Musical „Ein Haus für alle”

Das Musical „Ein Haus für alle”

Theaterprojekt im Jugendhaus Fellbach

Etwa 15 Jugendliche treffen sich jeden Donnerstag von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr im Theatersaal des Jugendhauses Fellbach.
Die Proben für das Musical sind immer gut besucht und die Arbeit findet großen Anklang bei den Jugendlichen, die schon im Jahr 2011 extra für dieses Projekt gecastet wurden. Zunächst begannen wir mit kleinen Sprach- und Schauspielübungen sowie Improvisationen, um die Gruppe zusammenzuführen und das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern und zu fördern.
Mit der Zeit wuchs die Gruppe mehr und mehr zusammen und ist auch etwas an anspruchsvolleren Theaterübungen gewachsen, sodass wir zur Text- und Rollenarbeit übergehen konnten. Mittlerweile wurden auch weitere Probeneinheiten am Wochenende und in den Ferien realisiert.

Zusätzlich zu der wöchentlichen Probe am Donnerstag treffen sich die Schauspieler*innen, die auch singen, in der Popmusicschool Fellbach zur Gesangsstunde. Die Popmusicschool ist für dieses Projekt unser Kooperationspartner und stellt für die Aufführungen sowohl Band als auch Chor. Choreografien für die Tänze sind ebenfalls bereits in Arbeit. Mit von der Partie sind auch die Schulband der Fröbelschule, „Fire Truck“, sowie der Integrationsspielclub des Jugendhauses, der aus behinderten und nichtbehinderten Kindern besteht. Der Premierentermin, ursprünglich für März 2012 geplant, wurde auf den 15. Juni 2012 verschoben.

Inklusion behinderter Jugendlicher in den laufenden Betrieb im Treff

Der Treff stellt das Kernstück des Jugendhauses dar. Hier ist die erste Anlaufstelle für jeden Besucher, von hier aus sind alle anderen Räume zu erreichen und hier gibt es Informationen über alle Aktionen im Haus. Nicht zuletzt lädt der offene Treff auch zum Verweilen ein. Immer durch einen Pädagogen oder eine Pädagogin betreut gibt es – auf mehrere Ebenen verteilt – Unterhaltungsmöglichkeiten für jeden Geschmack.
Auch in diesem Bereich sind Jugendliche mit Behinderung willkommen, und einige nutzen die Angebote im Treff mittlerweile regelmäßig, was zu einer wachsenden Zahl an Jugendlichen mit Behinderung im Treff und zu einer Durchmischung des Besucherkreises führt. Von den anderen Jugendhausbesuchern wurden sie mit Neugier und Interesse aufgenommen und mittlerweile vollständig akzeptiert.

Begegnungen im Jugendhaus

Das Angebot im Jugendhaus wird mittlerweile auch von einigen Jugendlichen mit Behinderung kontinuierlich genutzt. Die Treffbesucher, zumeist mit Migrationshintergrund und einige aus schwierigen Verhältnissen, akzeptieren sie voll und ganz.

Anfangs gab es natürlich Fragen, die den Mitarbeitern gestellt wurden, warum die neuen Jugendlichen anders wären und was sie „hätten“. Nachdem ihnen das erklärt wurde, gingen die Alteingesessenen ohne Scheu und neugierig auf die Jugendlichen mit Behinderung zu. Auch unter diesen tauchten Fragen auf. Einmal wurde beispielsweise eine Mitarbeiterin von S., dem autistischen Mädchen, gefragt, ob sich J. eigentlich ihrer Behinderung bewusst sei. Die Mitarbeiterin antwortete, dass J. anders sei und sich dessen auch bewusst wäre. Daraufhin flüsterte ein Jugendlicher ohne Behinderung der Mitarbeiterin zu, ob denn S. nicht wisse, dass auch sie selbst behindert sei, weil sie solche Fragen stellt.
Mittlerweile sind einige Jugendliche mit Behinderung voll und ganz in den Jugendhausalltag integriert und häufig mit den anderen am Tischkicker oder an der Theke zu finden.

Einige Jugendliche mit Behinderung, vor allem J. und A., engagieren sich auch ehrenamtlich; sie helfen hinter der Theke, beim Aufbau für Konzerte oder Theaterstücke, beim Kochen, oder sie gehen mit zum Einkaufen.